Meine Gedanken über das Leben
und ein buntes Allerlei von Geschichten, Gedichten, Zitaten, Weisheiten, Sprüchen, Bildern und Videos
grösstenteils von mir selber geschrieben oder erstellt
Der Ewigkeitssonntag oder
Totensonntag ist in der evangelischen Kirche in Deutschland ein Gedenktag für
die Verstorbenen. Er ist der letzte Sonntag vor dem ersten Adventssonntag und
damit der letzte Sonntag des Kirchenjahres.
Heute gedenken wir der
Verstorbenen , ob Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte.
Eigentlich sollten man nicht nur
an einem Tag im Jahr daran denken, finde ich, aber viele tun es eben wirklich
nur am Totensonntag.
Ich bin heute mit meinen
Gedanken wirklich weit zurück in der Vergangenheit. Da sind die Grosseltern,
bei denen ich aufgewachsen bin, und ich sehe Oma und Opa, die sich ja wirklich
um mich gesorgt haben und aus mir doch einen anständigen Menschen gemacht
haben.
Wie gut hat Oma gekocht,
manchmal würde ich gerne mal wieder so ein leckeres Gericht essen, was sie
besonders gut konnte oder mal einen richtigen Sumbarger Pfaakuchn essen.
Das sind Pfannkuchen, im
fränkischen sagt man, die übers Knie gezogenen, eine besondere Art, die es
grade im Frankenland gibt.
Der Opa war ja nun meine
Bezugsperson, da er mir viel fürs Leben mitgegeben hat, vor allem ein sehr
kluger Mann, dessen Rat mir auch heute manchmal fehlt.
Wie gerne würde man doch noch
mit ihnen reden, doch leider sind sie schon lange gegangen, doch sie sind nie
vergessen.
Dann ist da noch mein Vater, den
ich , obwohl ich ihn erst in späteren Jahren richtig kennengelernt habe, auch
sehr gern hatte. Ich seh ihn manchmal vor mir, seinen Hut aufm Kopf, und denke
dran, wenn er mit Mutter zu mir ins Geschäft kam. Nun ist auch er schon seit 9 Jahren tot, wo ist da nur die Zeit geblieben.
Leider bin ich weit der Heimat
und kann nicht mal an die Gräber gehen, doch in Gedanken werde ich heute auf
den Friedhof in Sonnberg sein, den Weg, den ich viele male im Leben gegangen
bin, gehen und im Stillen ein Gebet dort hinterlassen.
Zu meinen Vater werde ich beim
Engel im Coburger Friedhof eine Weile inne halten, denn wo er begraben ist, das
weiss niemand, da er ein anonymes Begräbnis hatte.
Viele Freunde von früher sind
mittlerweile auch nicht mehr unter den Lebenden und auch ein grosser Teil
meiner ehemaligen Arbeitskollegen .
So wird es heute ein etwas
stiller Tag für mich und ich werde mit meinen Gedanken etwas weit weg sein.
Euch Allen, die es lesen, wünsche ich einen schönen
Sonntag in Stille und Frieden.
Sie sass mal wieder vor dem Fernseher und sie wartete auf den Anruf, wie jeden Tag. Immer dieses Warten, bis er sich meldete, doch dann das erlösende Klingeln, ihr Herz schlug mal wieder bis zum Hals. Seine Stimme, die hörte sie so gerne, sie war beruhigend und es war wie Musik für sie. Warum war er nur so weit weg, und es blieb nur das Telefon, aber wenigstens sprachen sie sich einmal am Tag.
Wie war das doch vor einigen Wochen. Sie war mit Freunden unterwegs gewesen, einen Ausflug , der schon lange geplant war. Zum Camping an einem grossen See waren sie gefahren und die Sonne strahlte, es passte alles zusammen und es waren ein paar wundervolle Tage. Sie hatte mal Urlaub und konnte auch entspannen, aber wenn sie sich umschaute, lauter Paare, nur sie war wieder mal allein. Wie schön wäre es doch, wenn man solche Zeit gemeinsam geniessen könnte, mit jemanden , den man gerne hat, doch diesen Jemand, den gab es nicht.
Und nun beschlossen alle am Samstagabend in das nahe gelegene Tanzlokal zu gehen, sie war nicht ganz so begeistert, aber aussenstehen wollte sie nicht, also ging sie mit. Es war viel los, der DJ macht super Musik und brachte die neuesten Sachen, einen Mix, so dass für Jung und Alt etwas dabei war.
Und irgendwann sah sie ihn, er stand alleine am Tresen und trank sein Bier.
Sah gut aus, und er gefiel ihr...Sie schaute wohl doch ein wenig öfter hin und er bemerkte das.
Irgendwann kam er zu ihr an den Tisch und fragte, ob sie mit ihm tanzen wolle, das war wie in einem Traum, und sie sagte natürlich JA. Und es wurde ein wunderschöner Abend, sie tanzten und lachten und waren glücklich. Sie bereute es nicht mehr, dass sie mitgegangen war und war rundum glücklich.
Er kam von weit her und machte Urlaub am See, wollte ausspannen und das Leben mal geniessen. Sie erzählten sich viel voneinander und kamen sich näher , es war wie ein Rausch für sie, sie fühlten sich zueinander hingezogen. Die restlichen Tage waren nun nicht mehr öde und leer, und es war eine herrliche Zeit, die sie miteinander verbrachten.
Aber dann kam der Tag , um Abschied zu nehmen, und es flossen Tränen, sie hatten sich ineinander verliebt, doch wie sollte es nun weiter gehen. Die Entfernung war sehr gross, doch Liebe kennt nun mal keine Grenzen und so wollten sie sich bald wieder sehen.
Sie telefonierten nun täglich miteinander, jeden Abend um die gleiche Zeit, Stunden verbrachten sie am Telefon und sehnsüchtig wartete sie auf den Moment , wo das Telefon klingeln würde.
Doch heute war alles anders. Es klingelte wie gewohnt, sie nahm den Hörer, doch er klang nicht wie immer, so froh und glücklich, er war ernst und er sagte ihr, dass es sein letzter Anruf sein würde. Nun gestand er ihr, dass er verheiratet sei und sich nie von seiner Frau trennen würde. Sie sass da, erstarrt und wusste im ersten Moment nicht, was sie sagen sollte. Alles , was er ihr erzählt hatte, war also gelogen. Sie war ein Abenteuer für ihn gewesen, nur eine Episode. Der Schlag sass tief und sie legte den Hörer auf, ohne sich zu verabschieden.
Dann liefen ihr die Tränen übers Gesicht, die Verzweiflung ergriff sie, und sie wusste nicht mehr ein noch aus...doch das Leben musste weiter gehen, aber wie?
Sie würde jeden Abend um die gleiche Zeit warten, doch es würde nie mehr klingeln, es war zu Ende, ein schöner Traum, der verging, mit einem Male.
Es ist eine erfundene Geschichte, die sich so ähnlich doch bei vielen abspielt, man lernt jemanden kennen, man gewinnt Vertrauen , man schenkt Vertrauen und dann muss man mit einem Schlag erkennen, dass alles nur Lüge war und einer von Beiden wird unsäglich leiden.
Das Leben ist manchmal sehr ungerecht , aber es geht weiter, die Zeit wird die Wunden heilen, aber Narben bleiben, im Herzen und vor allem in der Seele.
Manchem passiert das sogar öfters und dann fehlt das Vertrauen ganz, sich wieder jemanden anzunähern.und einen Neuanfang zu wagen. Denn wenn zu viele Narben da sind, die Seele verwundet ist, dann wird es schwer.
Liebe ist das schönste im Leben, aber sie kann auch oft sehr weh tun.
alles gute zum Geburtstag, so würde ich Dich heute morgen begrüsst
haben.
Heute vor 116 Jahren, am 18. 11. 1898 wurdest Du geboren.
Du bist schon seit 33 Jahren nicht mehr da, aber ich vermisse Dich
jeden Tag meines Lebens, denn Du warst der Mensch, der mir am allerliebsten
war. Du hast mich auf meinem Weg begleitet von Anfang an, Du warst wie ein
Vater für mich, und das werde ich Dir niemals im Leben vergessen. Wenn ich Rat
brauchte, Du warst da – ich hab so viel von Dir gelernt, was mich fürs Leben
geprägt hat – und ich hab vieles im Gedächtnis behalten, und manchmal könnte
ich jetzt Deinen Rat so gut gebrauchen
Du hast mit mir gelernt, hast mir die Natur gezeigt, warst stolz,
weil ich ein guter Schüler war und dass ich meinen Weg gegangen bin. Ich denk
noch heut an das Gedicht, dass Du mir als 5-jährige beigebracht hast, als wir
im Wald mit Oma unterwegs waren:
Wo`s
Dörflein dort zu Ende geht,
wo`s
Mühlenrad am Bach sich dreht,
dort
steht im duftgen Blütenstrauch,
ein
Hüttlein klein, mein Vaterhaus.
Da wohnen
mir zwei Menschen drin,
voll
Liebe und voll treuem Sinn.
Der Vater
und die Mutter mein,
das sind
die Herzen fromm und rein.
Darin
noch meine Wiege steht,
darin
lernt ich mein erst Gebet.
Darin
fand Spiel und Lust stets Raum,
darin
träumt ich den ersten Traum.
Drum
tausch ich für das schönste Schloss,
wärs
felsenfest und riesengross,
mein
kleines Hüttlein gar nicht aus,
denn `s
gibt ja nur ein Vaterhaus
Franz Wiedemann
Siehste Opa , ich habs in den letzten 54 Jahren nicht vergessen,
und ich hab auch verstanden, was es heisst, ein Vaterhaus zu haben.
Ich bin weit von zu Hause, Du hättest mich verstanden, was ich tue
– aber vergessen werde ich die 20 Jahre nie, die ich bei Euch verbracht habt.
Du und Oma, Ihr habt Euren ruhigen Lebensabend geopfert und mich als 2-jährige
zu Euch genommen, als mich meine Eltern zurückgelassen haben. Ihr wart so arm
und trotzdem habt Ihr es an nichts fehlen lassen. Ihr habt mir gelernt, wie es
ist, sparsam mit Geld umzugehen und das kommt mir jetzt zugute.
War auch die Oma sehr streng, Du warst der ausgleichende Pol und
Du hast alle Deine Kinder geliebt, egal was getan haben – Du warst ein Vater
wie aus dem Bilderbuch.
Nun will ich Dir einfach Dankeschön sagen zu Deinem Geburtstag ...
ich kann leider nicht mal an Dein Grab heute und am Sonntag,
weil ich so unendlich weit weg bin,
ich hab nur ein paar Bilder hier von Dir – aber ich fühle heute
noch Deine Nähe ....
in meinem Herzen wirst Du ewig bleiben, mein kleiner und lieber
Opa Gustav.
Meine Gedanken zum 9. November - 25 Jahre Mauerfall
Heute ist ja der 9. November, ein
geschichtsträchtiger Tag.
Na, viele werden sagen, jetzt fängt die auch
schon wieder an mit dem ganzen Einheitsgedröhne, aber keine Angst, ich will
niemanden langweilen..fg, hab ja selber die Nase voll, denn wenn man Rundfunk
und Fernsehen einschaltet, hört man ja nun echt nur noch dieses Einerlei...und
dabei sollten die Politiker mal überlegen, was sie so verzapft haben und noch
tun. Dieses Geld, was sie heute raushauen für die Feierlichkeiten, das hätten
sie etwas besserem zukommen lassen können, da gibt’s wirklich vieles, wo es
angebrachter wäre.
Und ich , als gebürtiger sogenannter „Ossi“ ,
ich sehe alles von einer ganz anderen Warte . Sicher, es war ein denkwürdiger
Tag, wo die Menschen wieder zueinander gefunden hatten, die diese
menschenunwürdige Grenze jahrzehntelang getrennt hatte, ich weiss wie es ist,
wenn Brüder und Schwestern, Eltern und Kinder. durch eine Grenze getrennt waren
und sich nur selten gesehen haben. Grade ich habs ja am eigenen Leibe erfahren,
ich war 1988 zum ersten Mal zu Besuch bei meinen Eltern. Nun viele Ostdeutsche hatten ein verkehrtes Bild
vom Leben im Westen, da ihnen meistens im Fernsehen doch nur eine heile Welt
vorgegaukelt wurde. Ich selber bin ein sehr kritischer Mensch, der mit offenen
Augen durch die Welt geht und habe bei meinen zwei Besuchen, die vor der Grenzöffnung
waren, nicht nur das Schöne gesehen, und in manchem Gespräch mit
Arbeitskollegen hab ich oft gesagt, seid froh, dass hier keine Arbeitslosigkeit
ist, wer weiss, wie es manchem gehen würde...tja, heute sehen es viele ein, was
ich damals gemeint habe.
Dieser Staat DDR, der heute so verdammt wird, er
war ein Regime der alten Männer, und wir, die wir 1989 im Herbst auf die
Strasse gegangen waren, ja, auch ich war dabei, wir wollten eine Erneuerung
dieses Staates, wir wollten mehr Recht und Freiheit, aber wir sind damals nicht
Montags in die Kirche und haben nach der Veranstaltung unsere Kerzen in den
Händen getragen, weil wir den Staat stürzen wollten. Es war eine friedliche
Revolution, und manchmal denke ich daran, wie Menschen endlich mal den Mut
hatten, ihre Meinung offen zu sagen und dies auch nun auch taten. Glaubt mir, ich denke manchmal noch daran, wie
ein Zug von vielen hundert Menschen durch unsere Kleinstadt in der Nacht
gezogen ist, jeder eine Kerze in der Hand und am Ende haben wir diese vor dem
Kreistagsgebäude abgestellt, ein wenig Angst hatten wir alle im Nacken, weil
die Präsenz der Stasi da war, aber es blieb friedlich, es kam zu keinerlei
Eskalation und das, meine Lieben,das war das bewundernswerte im Herbst 1989, so
eine Revolution hat es bisher noch nie gegeben und ich glaube, die wird es auch
nie wieder geben. Und ehrlich gesagt, wir wussten alle nicht, was
auf uns zukommt , aber wir hatten alle Mut gefasst, um uns nicht mehr
bevormunden zu lassen und hatten ein Ziel, eine Reform unseres Staates.
Ja, dann kam dieser denkwürdige Tag, mit dem
Ende der täglichen Pressekonferenz, die sich jeder im Fernsehen anschaute,
Schabowskis letzte Worte, nachdem er einen Zettel in die Hand gedrückt bekam
und vor las, und nun sassen wir erst mal alle wortlos vor dem Kasten, was war
damit gemeint...Freunde angerufen, und die waren genauso sprachlos. Irgendwie konnten wir das nicht so richtig
verarbeiten und nun wussten wir gar nicht so recht, was da los war. Ja, wir
haben dann Pläne gemacht, wann wir mal rüber fahren würden und wollten auch
gleich für Weihnachten einreichen...haben uns mal so richtig betütelt und sind
ins Bett... Ja, das war mein 9. November.....ggg Als wir am Morgen aufgestanden waren, ich den
Radio an und da hörte ich, die Mauer war gefallen... was, wie wo, wer...ich
rief meinen Mann und schrie: Die Mauer is weg... dann hörten wir immer wieder,
was in der Nacht in Berlin geschehen war... und glaubt mir, es flossen viel
Tränen....und ich glaube am 10. November hat keiner in der DDR einen Handschlag
gemacht, weil alle es kaum fassen konnten. So viele strahlende und glückliche Menschen habe
ich in meinem ganzen Leben nicht gesehn und werd das auch nie mehr erleben.
Keiner dachte erst mal daran, was auf uns zu kommen könnte, jeder sah nur eines,
die Mauer ist gefallen und das Leben hatte sich von einer Minute auf die andre
verändert.
Was dann alles auf uns einstürmte, das wäre zu
viel, zu erzählen, ihr wisst es selber, diese strahlenden Gesichter sind
verschwunden, der Hass aufeinander hat zugenommen, obwohl es viele nicht
richtig wahrhaben wollen. Manche möchte gerne wieder eine Mauer, weil sie die
Ostdeutschen für vieles verantwortlich machen. Die einzigen die den Kopf doch
hoch tragen und feiern können, das sind die Politiker, dabei sollten sie sich
schämen, wo sind ihre blühenden Landschaften geblieben, ja die Grosstädte haben
sie fein gemacht, aber auf dem Lande ist doch vieles nicht anders geworden, nur
dass die Menschen grösstenteils keine Arbeit haben und deshalb viele
abwanderten in den „GoldenenWesten“, wo sie als billige Arbeitskräfte ja sehr
begehrt waren. Das sind meine Gedanken zum 25. Jahrestag des
Mauerfalles. Nun ich sehe nicht alles schwarz, es hat viel
positives mit sich gebracht, diesen Staat DDR, den möchte ich nie wieder haben
und nicht alle Menschen sind gegeneinander. Ich selbst habe viele Menschen kennengelernt,
mit denen ich auch oftmals über die früheren Zeiten rede, weil ich merke, dass
die Information über das Leben in der DDR sehr einseitg waren und da echt viel
Nachholebedarf besteht..
Und nun noch eines, ohne den Mauerfall hätte ich
Euch, meine lieben Freunde nie kennengelernt, und das werte ich schon als
positiv...gut es gibt auch noch vieles andre, aber das war mir mal ein
Bedürfnis zu sagen.
Nun hab ich halt mal meinen Gedanken freien Lauf
gelassen, stossen wir im Geiste doch mal darauf an, dass wir alle doch gleich
sind, ob Ost oder West, ob Schwarz oder Weiss... wir atmen die selbe Luft,
sehen die gleiche Sonne und wollen doch nur eines, in Frieden glücklich zusammen
zu leben. Mehr will ich nicht, denn dieses Leben ist kurz und es könnte so
schön sein, wenn sich alle Menschen auf dieser Erde vertragen würden und
miteinander , nicht gegeneinander , zusammenleben würden.
Ich möchte wieder mal so lachende Gesichter
erleben, wie am 10. 11.1989, wo fremde Menschen aufeinander zugehen, sich in
die Arme nehmen und einfach glücklich sind.
Nun hoffe ich, Ihr fandet meinen Beitrag nicht
allzu langweilig, aber ich denke mal, ich spreche für viel.
Dank Euch, Ihr Lieben , dass es Euch gibt und
umarme Euch mal.